Makrofotografie – Alles was du darüber wissen musst
Die Makrofotografie ist die Kunst, kleine Gegenstände oder Details in vergrößerter Form abzubilden. Dabei kommen spezielle Objektive zum Einsatz, die es ermöglichen, die Motive in hoher Schärfe und großer Nähe abzulichten.
Das richtige Equipment
Für die Makrofotografie gibt es einige wichtige Voraussetzungen zum Equipment, die du beachten solltest:
Das Makro-Objektiv: Ein spezielles Makro-Objektiv ist wichtig, um die Motive in hoher Schärfe und Vergrößerung abzulichten. Mit normalen Objektiven erreicht man in der Regel nicht den Abbildungsmaßstab wie bei einem Objektiv, welches speziell für die Makrofotografie hergestellt wurde. Achte deshalb auf den Abbildungsmaßstab: Dieser sollte idealerweise 1:1. sein. Beliebte Makro-Objektive sind beispielsweise das Sony SEL 90mm f/2.8 Makro G OSS oder das günstige, bei Einsteiger-Fotografen verwendete Sony SEL 50mm f/2.8 Makro.
➜ Eine Auswahl der typischen Makro-Objektiven findest du hier
Ein Stativ: Ein Stativ ist besonders hilfreich, um die Kamera stabil zu halten und Verwacklungen zu vermeiden. Je nach Objekt ist es teilweise unmöglich ohne Stativ zu fotografieren, insbesondere beim Focus-Stacking.
Blitzgeräte oder Reflektoren: Kleine Gegenstände können schnell im Schatten liegen und benötigen daher zusätzliches Licht, um gut sichtbar zu sein. Blitzgeräte oder Reflektoren können helfen, das Motiv ausreichend zu beleuchten. Hier gibt es auch spezielle Makro-Fotoring-Blitze, die aber nicht zwingend notwendig sind.
Eine Fernauslösung: Eine Fernauslösung ermöglicht es, die Kamera aus der Hand zu nehmen und Verwacklungen zu vermeiden. Diese ist optional, kann aber die Bedienung um einiges vereinfachen.
Ein Mikrofaser-Tuch: Ein Mikrofaser-Tuch ist nützlich, um das Objektiv vor Schmutz und Fingerabdrücken zu schützen. Es ist auch hilfreich, um das Motiv von Staub und Schmutz zu säubern, bevor du es fotografierst. Speziell bei der Makrofotografie, bei der mit einer geschlossenen Blende gearbeitet wird, sieht man schnell den Schmutz auf den Fotos.
Insgesamt gibt es viele Möglichkeiten, wie du deine Ausrüstung für die Makrofotografie erweitern und anpassen kannst. Wichtig ist, dass du die richtigen Werkzeuge hast, um deine Ideen und Visionen in beeindruckenden Makrofotos umzusetzen.
Die Alternative zu einem Makro-Objektiv
Wie bereits erwähnt gibt es für die Makrofotografie spezielle Objektive. Wer aber nicht gleich für viel Geld ein Makro-Objektiv kaufen möchte, kann mit günstigeren Alternativen zu ähnlichen Ergebnissen kommen.
Eine Option ist der Einsatz von Makro-Zwischenringen bzw. Extension Tubes, die zwischen Kamera und Objektiv platziert werden und die Fokussierdistanz verlängern. Es ist jedoch zu beachten, dass die Verwendung von Zwischenringen oder Extension Tubes den Verlust von Lichtstärke bedeutet und daher eine gute Beleuchtung der Motive unerlässlich ist. Auch der Einsatz von Blitzgeräten oder Reflektoren kann helfen, das Motiv ausreichend zu beleuchten.
Weiterhin gibt es noch Filter, die auf das Objektiv geschraubt werden und eine Vergrößerung des Bildes darstellen. Diese sind jedoch sehr minderwertig und keine Empfehlung.
Eventuell reicht auch schon ein Objektiv, welches eine gute Naheinstellgrenze und einen guten Abbildungsmaßstab besitzt. Viele Tamron-Objektive sind zumindest teilweise makrofähig. Hiermit kann man durchaus schon gute Ergebnisse erreichen und mit einem nachträglich Crop, kann es eventuell schon ausreichen und es benötigt kein zusätzliches Makro-Objektiv.
Ideen für die Makrofotografie
Die Makrofotografie bietet unendliche Möglichkeiten, kleine Gegenstände oder Details in vergrößerter Form abzulichten. Hier sind einige Ideen, um deine Makrofotografie zu inspirieren:
Insekten: Von Käfern und Schmetterlingen bis hin zu Bienen und Spinnen – Insekten sind immer ein spannendes Motiv für die Makrofotografie. Nutze das Licht und die Schatten, um das Motiv interessanter zu gestalten.
Blüten: Blüten bieten viele Möglichkeiten für die Makrofotografie. Sie haben verschiedene Farben und Strukturen, die sich gut ablichten lassen. Versuche, die Perspektive zu verändern und das Motiv von ungewöhnlichen Winkeln aufzunehmen.
Schmuck: Schmuckstücke wie Ringe, Armbänder oder Uhren eignen sich besonders gut für die Makrofotografie, da sie kleine Details haben, die in vergrößerter Form interessant aussehen.
Industriedetails: Industriedetails wie Schrauben, Muttern oder Werkzeuge eignen sich ebenfalls gut für die Makrofotografie. Sie haben oft interessante Strukturen und Details, die sich gut ablichten lassen. Nutze das Licht, um die Strukturen hervorzuheben und spiele mit der Perspektive, um das Motiv interessant darzustellen.
Alltägliche Gegenstände: Auch alltägliche Gegenstände wie zum Beispiel Münzen, Stifte oder Schlüssel eignen sich gut für die Makrofotografie. Oftmals sieht ein Gegenstand im auf den ersten Blick langweilig aus, jedoch in der vergrößerten Ansicht auf einmal sehr interessant.
Es gibt unendliche Möglichkeiten, was du in der Makrofotografie fotografieren kannst. Suche dir ein interessantes Motiv, das dich fasziniert und versuche, es in vergrößerter Form abzulichten. Experimentiere mit verschiedenen Techniken und finde heraus, was dir am besten gefällt.
Die richtigen Einstellungen
Einfach ist die Makrofotografie nicht. Insbesondere bei bewegten Motive. Hier sind ein paar Kamera-Einstellungen, die es dir leichter machen werden:
Manuell fokussieren: Dein Autofokus kann sehr gut sein – ich würde jedoch trotzdem empfehlen den Autofokus auszuschalten und mithilfe Fokus-Peaking und der Lupe manuell zu fokussieren.
Mach’s mit Stativ: Nicht in jeder Situation ist ein Stativ notwendig oder sinnvoll, aber für den Anfang ist einfacher, wenn man nicht aus der Hand raus fotografiert und das Framing immer wieder neu ausrichten muss. Alternativ geht natürlich auch ein Gegenstand wo du deine Kamera drauflegen kannst. Am besten dann mit Selbstauslöser arbeiten, damit keine Verwacklungen beim Auslösen entstehen.
Schließe deine Blende: Um auch nur einen Teil deines Objekts im Fokus haben zu wollen, musst du deine Blende schließen (zwischen 8 und 16). Ansonsten wird zu viel außerhalb des Fokus liegen und unscharf sein.
Zusatz-Licht: Mit geschlossener Blende, wirst du wahrscheinlich je nach Lichtsituation und Objekt, Probleme mit der Helligkeit bekommen. Deshalb hol dir einen Blitz, eine Taschenlampe oder einen Reflektor, damit dein Foto nicht zu dunkel wird.
Top-Tipp: Bei bewegten Motiven ohne Stativ, ist es hilfreich kurz vor dem Auslösen auszuatmen, damit man weniger verwackelt. Probier' es gerne mal aus.
Und jetzt viel Spaß mit der Makrofotografie!