Portraitfotografie – Alles was du darüber wissen musst
Die Portraitfotografie ist eine der beliebtesten Fotografien. Hierbei geht es darum, den Charakter einer Person einzufangen. Dies geschieht durch die Wahl der richtigen Kamera-Einstellungen, das Spielen mit Licht und Schatten und das Erfassen von Emotionen und Mimik.
Allgemeines über die Portraitfotografie
Ein wichtiger Faktor bei der Portraitfotografie ist das Licht. Es kann dazu beitragen, die Stimmung eines Bildes zu verändern und die Persönlichkeit einer Person hervorzuheben. Softes, diffuses Licht eignet sich beispielsweise besonders gut für Portraits, da es die Haut weicher und gleichmäßiger erscheinen lässt und die Augen hervorhebt. Direktes, hartes Licht hingegen kann die Gesichtszüge verzerren und ein unvorteilhaftes Aussehen verleihen.
Die Wahl der richtigen Kamera-Einstellungen ist ebenfalls von großer Bedeutung. Eine lange Belichtungszeit kann beispielsweise dazu beitragen, Bewegungsunschärfe zu erzeugen, was eine interessante Wirkung erzielen kann. Eine geringere Schärfentiefe kann dagegen dazu beitragen, den Fokus auf das Gesicht zu lenken und Ablenkungen im Hintergrund zu verringern.
Es ist auch wichtig, die Perspektive und den Ausschnitt bei der Portraitfotografie sorgfältig zu wählen. Eine niedrige Perspektive kann beispielsweise dazu beitragen, das Gesicht des Models größer erscheinen zu lassen und somit mehr Gewicht auf die Emotionen zu legen. Eine höhere Perspektive hingegen kann dazu beitragen, die Größe des Models zu verringern und somit eine intimere Stimmung zu erzeugen.
Auch das Objektiv spielt eine große Rolle. So kann ein Weitwinkel-Objektiv zu einer Verzerrung des Gesichtes führen und eine bestimmte Dramaturgie entstehen lassen. Ein Tele-Objektiv hingegen kann das Gesicht komplett von seiner Umgebung abschatten und es sehr komprimiert wirken lassen.
Eine weitere wichtige Komponente der Portraitfotografie ist die Interaktion zwischen Fotograf und Model. Es ist wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, um ein natürliches und authentisches Portrait zu erhalten.
Das richtige Equipment
Das richtige Equipment ist ebenfalls von großer Bedeutung bei der Portraitfotografie. Eine gute Kamera ist jedoch nicht das wichtigste Werkzeug für jeden Fotografen. Es lassen sich schöne Portraits von Menschen mit Spiegelreflexkameras, Systemkameras, Kompaktkameras, oder sogar Handys erstellen. Ich fotografiere mit einer Sony Alpha 7 III und kann diese nur wärmstens empfehlen.
Wichtiger als die Kamera ist das Objektiv. Für Portraits eignen sich in der Regel Festbrennweiten, da sie eine geringere Schärfentiefe ermöglichen und somit den Fokus auf das Gesicht lenken. Ein Standard-Portrait-Objektiv hat in der Regel eine Brennweite von etwa 85mm bis 135mm. Es gibt jedoch auch andere Brennweiten, die sich für Portraits eignen, wie beispielsweise 50mm oder 200mm. Natürlich lassen sich mit jeder Art von Objektiven Menschen fotografieren. Hier kommt es auf das gewünschte Endergebnis an. Wie bereits erwähnt, lassen sich durch weitwinklige Objektive wie z.B. ein 24mm auch Portraits fotografieren.
➜ Eine Auswahl der typischen Portrait-Objektiven findest du hier
Weitere wichtige Equipment-Elemente bei der Portraitfotografie sind beispielsweise Blitzgeräte, die dazu beitragen können, das Licht zu verbessern, Reflektoren, die bestimmte Teile aufzuhellen oder abzudunkeln und Hintergründe, die dazu beitragen können, den Fokus auf das Gesicht zu lenken und Ablenkungen im Hintergrund zu verringern.
➜ Einen günstigen und guten Blitz, den ich empfehlen kann findest du hier
Insgesamt ist es wichtig, das richtige Equipment für die für sich gewünschten Ergebnisse auszuwählen.
Eine der wichtigsten Komponenten: Licht!
Ein sehr wichtiger Punkt ist das Thema Licht, da diese Art von Fotografie davon lebt. Als Fotograf solltest du also wissen, wie du das Licht richtig einsetzt.
Hier sind einige Beispiele, welche Lichtarten es gibt:
Natürliches Licht: Natürliches Licht, das von der Sonne oder von Fenstern kommt, eignet sich besonders gut für Portraits, da es weich und diffus ist und somit die Haut weicher und gleichmäßiger erscheinen lässt.
Kunstlicht: Kunstlicht, das mithilfe von Blitzgeräten oder Studiolampen erzeugt wird, eignet sich ebenfalls für Portraits. Es gibt verschiedene Arten von Kunstlicht, wie beispielsweise Licht, das weich und diffus ist (mit Softbox), oder Licht, das härter und direkter ist.
Gegenlicht: Gegenlicht, bei dem das Model mit dem Rücken zur Lichtquelle steht, kann dazu beitragen, das Gesicht des Models in eine schöne Silhouette zu verwandeln und somit interessante Schatten zu erzeugen.
Je nach Setzung des Lichts oder des Models kann man verschiedene Effekte mit dem Licht erzielen. Egal mit welcher Lichtquelle du als Fotograf arbeitest, lohnt es sich also, hier viel zu testen, um zu sehen wie es das Bild beeinflussen kann.
Die Einstellungen bei der Portraitfotografie
Die Wahl der richtigen Kamera-Einstellungen ist ein wichtiger Faktor bei der Portraitfotografie.
Die Blende beeinflusst die Schärfentiefe des Bildes. Eine größere Blende (kleinere Blendenzahl) führt zu einer geringeren Schärfentiefe, was dazu beitragen kann, den Fokus auf das Gesicht zu lenken und Ablenkungen im Hintergrund zu verringern. Eine kleinere Blende (größere Blendenzahl) hingegen führt zu einer größeren Schärfentiefe, was beispielsweise bei Landschaftsfotografie von Vorteil sein kann. Für klassische Portraits nutzt man in der Regel eine offene Blende, um ein schönes Bokeh zu erzielen.
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange die Kamera auf das Licht reagiert. Eine längere Verschlusszeit kann dazu beitragen, Bewegungsunschärfe zu erzeugen, was eine interessante Wirkung erzielen kann. Eine kürzere Verschlusszeit hingegen kann dazu beitragen, Bewegungen einzufrieren und somit scharf abzubilden. Mein Tipp wäre hier, mit einer Verschlusszeit von mindestens 1/125 zu arbeiten, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
Die ISO-Empfindlichkeit bestimmt, wie empfindlich die Kamera auf das Licht reagiert. Eine höhere ISO-Empfindlichkeit kann dazu beitragen, die Belichtung zu erhöhen, wodurch man beispielsweise bei wenig Licht trotzdem scharfe Bilder erhalten kann. Allerdings kann eine zu hohe ISO-Empfindlichkeit auch zu mehr Rauschen im Bild führen. Natürlich versucht man den ISO-Wert so niedrig wie möglich zu halten. Je nach Situation und Lichtverhältnissen muss man diesen aber nach oben anpassen.
Neben diesen drei Einstellungen gibt es noch viele weitere, die bei der Portraitfotografie von Bedeutung sein können, wie beispielsweise der Weißabgleich, der Fokusmodus oder der Bildstil. Es lohnt sich also, sich mit den verschiedenen Kamera-Einstellungen vertraut zu machen und sie gezielt einzusetzen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen
So startest du richtig
Wenn du mit der Portraitfotografie beginnen möchten, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten:
– Mache dich mit deiner Kamera vertraut: Vor allem, wenn du noch wenig Erfahrung mit Fotografie hast, ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Funktionen und Einstellungen deiner Kamera vertraut zu machen. Versuche, verschiedene Einstellungen auszuprobieren und zu sehen, wie sie das Bild beeinflussen.
– Suche dir ein geeignetes Model: Für Portraits benötigst du natürlich ein Model. Für den Anfang kannst du natürlich mit einem Selbstauslöser arbeiten und dich selbst fotografieren. Vielleicht kannst du aber in deiner Familie oder bei deinen Freunden jemanden dazu überzeugen. Bestenfalls erhält der/diejenige schöne Fotos von sich selbst.
– Wähle eine geeignete Location: Die Location, an der du fotografierst, kann ebenfalls einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben. Suche dir eine Location, die zum Model und der gewünschten Stimmung passt. Berücksichtige dabei auch das Licht und den Hintergrund.
– Experimentiere mit Licht und Schatten: Das Licht spielt bei der Menschenfotografie eine wichtige Rolle und kann dazu beitragen, die Persönlichkeit und den Charakter einer Person einzufangen. Experimentiere mit verschiedenen Lichtquellen und schaue, wie sie das Bild beeinflussen.
– Sei kreativ: Vergesse nicht, dass die Fotografie auch eine kreative Kunst ist. Sei nicht zu konservativ und traue dich, neue Dinge auszuprobieren und deinen eigenen Stil zu entwickeln.
– Achte auf den Menschen vor deiner Kamera. Je nachdem, ob die Person Erfahrung als Model hat oder nicht, ist diese teils nervöser als du selbst. Sei also kommunikativ, offen und sorge dafür, dass ihr beide Spaß habt und eine lockere Stimmung herrscht.
Top-Tipp: Nutze die Zwischenmomente! Damit meine ich diese Augenblicke in dem dein Model nicht gerade am Posen ist. Besonders bei Anfängern können dadurch schöne Fotos entstehen, da sich in diesem Moment das Model nicht auf das Posen fixiert und dadurch entspannter ist. Das Lachen oder Lächeln auf dem Foto ist dadurch viel natürlicher.
Insgesamt ist es wichtig, dass du Spaß an der Portraitfotografie hast und dich nicht unter Druck setzt. Probiere verschiedene Dinge aus und lerne dabei, deine Kamera und das Licht gezielt einzusetzen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.